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Dilexi te: Die Armen gehören zur Mitte der Kirche

Papst Leo XIV. hat am 9. Oktober 2025 das erste Lehrschreiben seines Pontifikats veröffentlicht. Die Apostolische Exhortation mit dem Titel "Dilexi te" ("Ich habe dich geliebt") widmet sich dem Einsatz der Kirche für die Armen. Leo greift darin Kerngedanken seines Vorgängers Papst Franziskus (2013-2025) und aus der kirchlichen Soziallehre der vergangenen Jahrzehnte zu diesem Thema auf. Insgesamt betont er die Aufmerksamkeit für die Armen als wesentliches Element von Kirche und Glauben über die Jahrhunderte hinweg. 


Papst Leo XIV (c) Vaticanmedia
Papst Leo XIV (c) Vaticanmedia

Der Papst nennt die "vorrangige Option für die Armen" als unverzichtbares Element des Glaubens. Armut sei keine abstrakte Kategorie, sondern Arme das "Fleisch Christi selbst". Wer die Armen überhöre, ignoriere Gottes Herz, mahnt Leo XIV. Die Kirche müsse "arm und zusammen mit den Armen auf dem Weg" sein, eine "Kirche der Seligpreisungen", wie es wörtlich heißt. 


"Die Armen gehören zur Mitte der Kirche", so eine der zentralen Aussagen. Dabei spricht der Papst nicht nur materielle Not an, sondern auch soziale Ausgrenzung, geistliche Leere und kulturelle Armut. Mehrfach fordert er dazu auf, die strukturellen Ursachen der Armut zu beseitigen. 


Auch der Zentralrat der Vinzenzgemeinschaften Steiermark freut sich über das päpstliche Schreiben. So werden im Zusammenhang mit der Gesundheitsfürsorge für die Armen der hl. Vinzenz von Paul und die hl. Luise von Marillac genannt, „unsere Vorbilder und unser Namenspatron für Nächstenliebe und Armendienst in den 50.000 weltweiten Vinzenzgemeinschaften mit mehr als 1,3 Millionen Mitgliedern“, so Zentralrats-Präsidentin Christine Koller, „leider erleben auch wir, dass praktizierte Nächstenliebe verachtet oder belächelt und dass Armut aus dem Leben ausgegrenzt wird – trotz der Klarheit der Heiligen Schrift in Bezug auf die Armen“. 


Das Dokument sei ein Appell an alle christlichen Gesellschaften, die Armen nicht zu vergessen, sondern sie als Bestandteil der christlichen Mission zu sehen. „Das Schreiben fordert eine tiefgreifende Solidarität, sich aktiv für die Rechte der Armen einzusetzen und diese zu verteidigen“, so Koller. Die Kirche solle soziale Ungerechtigkeiten anprangern, den Armen nahe sein, ihre Lebensrealität teilen und in Notlagen hilfreich eingreifen bzw. tatkräftig unterstützen. 


Das Dokument zum Downloaden: Dilexi te 


Quelle: Kathpress 

 
 
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